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Zierliches Mädchen super-schnell auf dem Wasser

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Ruderin
Lena Röhlings
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Auf dem Weg nach China?

Stand: März 2019

Klavier, Ballett und Freundinnen, so stellt man sich die Vorlieben eines „braven Mädchens aus gutem Haus“ vor. Die deutsche Junioren-Meisterin im Kanu-Marathon liebt die Muse, doch für den „harten Sportwettkampf“ zeigt sie Muskeln!

Wer Lena Röhlings auf der Straße trifft, würde aber kaum glauben, dass die attraktive und überaus zierlich erscheinende 16-Jährige dabei ist, zur kraftvollen Weltelite im Wassersport aufzusteigen. Nach dem Erfolg in der Juniorenklasse 2018, wo sie gegen Ältere antrat, hat sie nun die Europameisterschaft im Sprint in Duisburg, die Weltmeisterschaft in Rumänien und die Kanu-Marathon-Weltmeisterschaft im chinesischen Shaoxing als Ziele vor Augen.

Väterliche Leidenschaft
„Seit sie sich beim Zeuthener Verein ‚AdW‘ unter Vorsitz von Fritz Hennies den Kanusport zum Lebensziel gemacht hat, ist nicht mehr viel mit Ballett und Klavier“, berichtet Vater Frank Röhlings. Er hat seine Leidenschaft für diesen Sport an seine Kinder „vererbt“. Der 15-jährige Sohn Jan Röhlings ist ebenfalls „angesteckt“: Er war dreimal Deutscher Schülermeister im Einer über 2 000 Meter und strebt ebenfalls wie die Schwester eine Karriere auf dem Wasser an. Vater Frank Röhlings, der aus Duisburg in Nordrhein-Westfalen stammt und in Wildau als Centermanager die A10-Einkaufswelt aufbaute, hatte als Jugendlicher schweren Herzens den Sport fürs Studium aufgegeben.
„Ich musste meine Ausbildung durch Nebenjobs finanzieren, da blieb für Kanu keine Zeit mehr. In Westdeutschland gab es ja kein System der Sportschulen, wie wir es hier haben.“ Dabei hatte es Frank Röhlings selbst ohne professionelle Förderung zum beachtlichen sechsten Platz bei der Junioren-WM gebracht! Er war im Kanusprint mehrfach Deutscher Jugend- und Juniorenmeister.

Eliteausbildung
Lena Röhlings wird auf der Sportschule in Berlin-Köpenick konsequent auf einen internationalen Spitzenplatz vorbereitet. Das bedeutet, dass sie leider kaum mehr beim Training auf dem Zeuthener See zu sehen ist, sondern eher auf der Regattastrecke in Grünau. Dabei heißt es oftmals, die Zähne zusammenzubeißen: „Training ist meist an sechs Tagen in der Woche, bei Wind und Wetter. Wenn das Wasser zugefroren ist, üben wir an Simulatoren im Gebäude“, gibt sie Einblick.
Die Erfolge sind beachtlich, sie kann auf vordere Plätze in allen Disziplinen verweisen: allein im Einer, zu zweit oder zu viert im Boot. „Mit mehreren hat man ein tolles Gemeinschaftserlebnis. Im Einer weiß man, dass man die Verantwortung ganz für sich hat. Um nunmehr in die Nationalmannschaft im Sprint zu kommen, muss ich bei verschiedenen Qualifikationsrennen gut abschneiden“, ist sich Lena Röhlings bewusst.

Rudern und rennen
So prickelnd der Sprint ist, Marathon macht ihr ebenfalls viel Spaß: „Das ist ein sehr abwechslungsreicher und überaus fordernder Sport. Es geht darum, eine Strecke von 19 Kilometer, meist in fünf Runden zu bewältigen. Dabei gibt es in der Regel drei Portagen. Das sind Punkte, wo man anlegen muss, mit dem Boot über 150 Meter an Land rennt und dann weiter paddelt. Da es immer Massenstarts sind, geht es außerdem darum, sich auf der Strecke Platz zu schaffen“, beschreibt die Deutsche Juniorenmeisterin die Anforderung.

Leben für den Sport
Für sie bedeutet die Fixierung auf Leistungssport ein Leben, wie es nicht jeder haben wollen würde: „Um 6.30 Uhr geht es los, morgens findet in der Schule erst mal Training statt, dann ist Unterricht und wieder Training. Gegen 17 Uhr ist meist Schluss, dann geht es nach Hause, wo ja noch Hausaufgaben zu erledigen sind“, beschreibt Lena Röhlings die Kehrseite. Damit hat sie allerdings keine Probleme: „Ich bin in der Schule immer mit meinen Freundinnen zusammen, was will man mehr?“ Jungs haben bisher das Nachsehen: „Er müsste ebenfalls Sportler sein!“, gibt sie vor.

Tief in die Tasche greifen
Für Vater Frank Röhlings heißt es allerdings, für die familiäre Sportförderung tief in die Tasche zu greifen: „Bei den Wettbewerben gibt es nur geringe Zuschüsse, die Fahrten und Übernachtung sowie den Bootstransport müssen wir meist größtenteils selbst bezahlen. Bei entfernten Zielen und natürlich wenn dieses Jahr China klappt, bedeutet das eine ziemliche Belastung unserer Familienkasse.“
Deswegen hofft die wassersportfreudige Familie auf Sponsoren: „Wir haben uns sehr gefreut, dass es von der Gemeinde Zeuthen einen kleinen Zuschuss gab“, lobt Frank Röhlings.

Erstellt: 2019