Sportler des Jahres 2018
Radsportler | |
Nicolas Zippan | |
Telefon: | 01 71/4 48 81 63 |
Website: | www.radsport-kw.de |
Sprung zur Rennkarriere
Stand: März 2019
Mit Tempo 60 per Muskelkraft auf zwei Rädern, das würden die meisten Erwachsenen kaum zustande bekommen. Ein gerade mal 15-Jähriger aus Zeuthen hat darin Routine!
Nicolas Zippan ist ein sehr
erfolgreicher Radsportler im Land Brandenburg und darüber hinaus. „Im Sprint kommt man durchaus auf
diese Geschwindigkeit“, weiß er. Der Zeuthener überzeugte
bereits mit sechs Jahren
beim Kids-Velothon als Überraschungssieger. Seit drei Jahren ist er Lizenzfahrer: „Damit kann er an den offiziellen Rennen teilnehmen. Ohne Lizenz sind nur Jedermann-Ausscheidungen möglich, von denen es immer weniger gibt“, erklärt Vater Michael Zippan.
Vorbild Papa
Der ist Trainer und großes Vorbild: „Als er als Dreijähriger seinen Papi an der Spitze eines Straßenrennens erlebte, war er nicht mehr zu halten und wollte von da an ebenfalls in diesen Sport“, erinnert sich Mutter Angela Zippan, die als
berufliche Physiotherapeutin viel Sinn für Bewegung hat.
„Allerdings wollten wir nicht, dass er so früh damit anfängt“, waren sich die Eltern einig.
Deshalb erprobte sich der
umtriebige Nicolas nach dem Unterricht in der Zeuthener Grundschule am Wald im
Turnen, wo er es ein halbes Jahr nach seinem Überraschungssieg auf dem Fahrrad zum
Vize-Kreismeister brachte.
Anschließend wechselte er zum Fußball beim SC Eintracht Miersdorf/Zeuthen.
Da war er ebenfalls sehr erfolgreich und sogar schon mal
Torschützenkönig.
Schulfrei für den Sport
Der Verein hätte ihn gerne
behalten, doch intensiver Radsport und zugleich Fußball
wären zeitlich kaum vereinbar gewesen. „Schließlich ist da noch die Schule“, erklären die Eltern das damalige Dilemma. Mittlerweile besucht Nicolas Zippan in Königs Wusterhausen das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium.
„Ich bekomme bei Bedarf eine Freistellung vom Unterricht, um an Rennen teilnehmen zu können“, lobt er. „Allerdings wird es ab der elften Klasse
sicher ziemlich kompliziert, denn dann geht es an die Abitur-Vorbereitung“, grübelt der Zeuthener.
Im Sattel aufgewachsen
Vater Michael Zippan bringt ins Training seine Erfahrungen mit: „Ich habe mit zehn Jahren angefangen. Allerdings musste ich erkennen, dass
ich keine Chance bekommen würde, zur Elite aufzusteigen. Mein mittlerweile verstorbener Onkel Peter Zippan hatte sich über den Teltow-Kanal in den Westen abgesetzt. Damit galten wir als politisch unzuverlässig.“ Der drahtige 51-Jährige mit Trainer-Lizenz wurde 2015 Deutscher Senioren-Vizemeister im Straßenrennen.
Er gewann 2008 die Cyclassics Hamburg und 2009 den Velothon über 120 Kilometer in Berlin.
In seinem Verein RSV 93
Königs Wusterhausen-Wildau ist er für den Rennsport zuständig.
Eigener Fanblock
Sein persönliches Hauptaugenmerk gilt der Sportkarriere von Sohn Nicolas. Dieser war 2019 zum zweiten Mal im Rahmen des Sechs-Tage-Rennens in Berlin zu
sehen. „Um in den
internationalen Wettbewerb aufgenommen zu werden, muss man gut trainiert sein um vorn mitfahren zu können“, erklärt Michael Zippan den hohen Stellenwert.
2018 fiel das legendäre Sportereignis im Velodrom mit dem Geburtstag von Nicolas Zippan zusammen, was dort entsprechend gefeiert wurde.
„Dieses Rennen ist sehr
anstrengend. Die Luft in der Halle ist stickig. Es geht sehr eng zu, man muss darauf achten, sich durchzusetzen ohne abgedrängt zu werden oder einen Sturz zu riskieren. Sehr anregend ist, dass ich dort mittlerweile von einem eigenen Fanblock angefeuert werde“, beschreibt er.
Nationalmannschaft als Ziel
Nach ersten Erfolgen als Lizenzfahrer 2016, wo er bereits 16 Radrennen gewann, ging es stetig bergauf.
2018 wurde er mit der Landesauswahl Brandenburgs Deutscher Vizemeister im Mannschaftszeitfahren auf der Straße über 20 Kilometer. „Er hat in 2018 insgesamt 20 Siege errungen, davon acht Siege bei Landesauswahlrennen, darunter vier Landesmeistertitel im Cross, auf der Bahn und Einzelzeitfahren auf der Straße“, freut sich Trainer Michael Zippan.
Bei der Wahl des Sportler des Jahres 2018 in Königs Wusterhausen belegte er den ersten Platz.
2019 geht es um die Aufnahme in die Deutsche Nationalmannschaft U17.
Karriere „nebenbei“
Die Erfolge des Zeutheners sind insbesondere deshalb erstaunlich, weil das Training parallel zum „normalen Leben“ erfolgt. Michael Zippan arbeitet in einer Hausverwaltung, der Sohn geht zur Schule. „Die Sportschüler fahren dann im Winter in Trainingslager in sonnige Gegenden wie Mallorca, wir sind durch die Witterungsverhältnisse eingeschränkt. Zudem können diese das ganze Jahr über in der Halle trainieren, während wir hier keine Kapazitäten haben. Da bleibt oft nur das Krafttraining bei uns
zuhause im Keller“, nennt Michael Zippan wichtige Unterschiede. Umso stolzer ist er zu Recht, dass sein persönliches Training mehr Früchte trägt: „Wir fahren den Sportschülern in der Regel davon!“